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Neue Projektoren von JVC: JVC DLA-NZ500 und JVC DLA-NZ700 kommen ab November 2024 für 5.999 Euro und das 8K-Modell für 8.999 Euro (Foto: JVCKENWOOD)
Neue Projektoren von JVC: JVC DLA-NZ500 und JVC DLA-NZ700 kommen ab November 2024 auf den Markt. Die Preise: 5.999 Euro für den „Kleinen“ und 8.999 Euro für das 8K-Modell (Foto: JVCKENWOOD)

Neue Projektoren: JVC DLA-NZ500 und JVC DLA-NZ700 ab November 2024

Nachdem es auf dem Markt für Projektoren um neue Modelle lange Zeit recht still war, geben sich nun die Neuheiten die Klinke quasi in die Hand. Und so kündigt auch JVC neue Modelle an: Der JVC DLA-NZ500 löst den DLA-NP5 ab und als Nachfolger des DLA-NZ7 folgt der JVC DLA-NZ700.

Kompakter und weniger wuchtig: Das neue Design für JVC DLA-NZ700 und DLA-NZ500 (Foto: JVCKENWOOD)
Kompakter und weniger wuchtig: Das neue Design für JVC DLA-NZ700 und DLA-NZ500 (Foto: JVCKENWOOD)

Bemerkenswert für langjährige JVC-Kenner: Erstmals wird es bei den Japanern zwei Chassis und Designs in einer Serie geben. Das neue Gehäuse ist spürbar kompakter und kommt optisch gefälliger daher als das der Vorgänger oder der größeren Modelle JVC DLA-NZ800 und DLA-NZ900, den letzteren hatte LowBeats ja bereits im Test. Die Gehäuse der neuen Modelle kommen nun in den Abmessungen 450 x 180 x 479 Millimeter und sind mit rund 15 Kilogramm Masse auch etwa ein Viertel leichter als bisher.

JVC DLA-NZ700 (Foto: JVCKENWOOD)
JVC DLA-NZ700 mit dem neu entwickelten Objektiv (Foto: JVCKENWOOD)

Also: Die Konstruktion ist grundlegend neu, die Prinzipien und Technologien bleiben weitgehend gleich. Was der Kenner – mal abgesehen vom Gehäuse – sofort als neu erkennt, ist das Objektiv. Das arbeitet nun mit 15 Linsen in 11 Gruppen und ermöglicht eine deutlich weitwinkeligere Projektion mit einem Verhältnis von 1,24-2,04 (16:9). Der Projektor kann also aus geringerem Abstand ein größeres Bild werfen. Damit auch noch ein großer Lensshift erreicht werden kann, musste der Durchmesser von 65 auf 80mm vergrößert werden. Der Shift-Bereich schrumpft daher minimal von 80 auf 70 Prozent der Bildhöhe in der Vertikalen und von 34 auf 28 Prozent horizontal. Damit dürfte der Beamer immer noch mehr als ausreichend flexibel sein. Weiterhin lassen sich alle Objektiv-Parameter elektrisch fernbedienbar einstellen und per Lensmemory (5 Speicherplätze) reproduzierbar abrufen.

Auch das Innenleben, die so genannte Lightengine, ist komplett neu. Dabei kommen im NZ500 die bisherigen D-ILA Panels der Generation 2 zum Einsatz, wie sie schon bis zum JVC DLA-NZ9 verwendet wurden. Der DLA-NZ700 bekommt die G3 Variante aus dem DLA-NZ900.

Wie schon beim Vorgänger bietet der DLA-NZ700 8K e-Shift und verarbeitet intern Auflösungen von 8K bis 60fps bei maximal 4K/60fps am Eingang. Was die Helligkeit angeht, spricht das Datenblatt von 2.300 Lumen mit einem nativen Kontrast von bis zu 80.000:1. Sparsam soll er dabei sein und im Betrieb maximal 280 Watt aus der Steckdose saugen. Das klingt bis hierhin alles sehr verlockend…

Ausstattung: Fort- und Rückschritt

Es gibt aber auch Sparmaßnahmen gegenüber bisherigen JVC Projektor-Generationen. Die erkennt man beispielsweise beim Blick auf die Rückseite. So entfallen das Bedienfeld und die Anschlüsse für serielle Steuerung sowie der Trigger-Ausgang. Dass auch die Mini-DIN-Buchse fehlt, fällt vor allem 3D-Fans schnell auf: Denn beide neuen Modelle geben kein 3D mehr wieder. Wer nun noch 3D-fähige Projektoren sucht wird quasi nur noch bei den JVC-Topmodellen und Barco fündig. 3D wird also teuer.

JVC DLA-NZ700  und DLA-NZ500: 2x HDMI bis 4K/60fps, Netzwerk und USB für Firmware. Fertig. (Foto: JVCKENWOOD)
JVC DLA-NZ700 und DLA-NZ500: Es gibt zwei gleichwertige HDMI-Eingänge (diese akzeptieren jetzt Auflösungen bis 4K bis 60fps), USB für Firmwareupdates und Netzwerkanschluss zur Steuerung und für AutoCal (Foto: JVCKENWOOD)

Blickt man ins Kleingedruckte der Ausstattungstabelle, fallen weitere Änderungen auf. Mutig ist sicher der Schritt, die Bewegungsinterpolation namens Clear-Motion-Drive zu streichen und nur noch eine Black Frame Insertion anzubieten, also eine kurze Schwarzphase zwischen den Filmbildern einzufügen. Dieses Konzept lässt das Auge die bewegten Bilder schärfer wahrnehmen, es kostet aber auch etwas Helligkeit.

Auch der Theater Optimizer fehlt, der bei korrekter Angabe der Leinwanddaten die HDR-Darstellung zielsicher anpasst. Man muss also selbst die richtige Einstellung für das Tonemapping dosieren. Das aber sollte kein Problem sein, weil die neueste Generation des Frame Adapt HDR an Board ist – genau wie bei den Topmodellen.

Wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich: JVC DLA-NZ500 (Foto: JVCKENWOOD)
Wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich: JVC DLA-NZ500 (Foto: JVCKENWOOD)

Das kleinste neue Modell JVC DLA-NZ500 sieht aus wie der NZ700, aber es gibt den Junior wahlweise auch in Weiß. Und gegenüber dem Vorgänger mit klassischer Lampe arbeitet der DLA-NZ500 nun auch mit dem BLU-Escent-Laser, der bis 20.000 Stunden halten soll und in 100 Stufen fein dosierbar ist. Das kann auch eine Automatik zur Steigerung des seriellen Kontrasts übernehmen, wenn die nativen 40.000:1 bei 2.000 Lumen noch nicht reichen.

Verzichten muss man gegenüber dem NZ700 eigentlich nur auf 300 Lumen Spitzenhelligkeit, die Farbraumerweiterung per zuschaltbarem Cinemafilter (bei ca. 25% Lichtverlust) und den 8K e-Shift. Dabei ist JVC der letzte Anbieter im Konsumer-Segment, der echte 4K-Auflösung mit 4096 x 2160 Pixel bietet – und nicht nur UHD mit 3820 x 2160 Pixel.

Schaut man nochmal genau den Vergleich mit dem Vorgänger JVC DLA-NP5 an, bekommt man mit dem JVC DLA-NZ500 für 1.000 Euro weniger einen helleren, kontrastreicheren Projektor mit weitwinkeligem Objektiv und kleineren Abmaßen, geringerem Gewicht, gefälligerem Design und auch noch 140 Watt geringerem Stromverbrauch. Verzichten muss man auf 120fps, 3D und CMD. Klingt eigentlich ganz fair.

Der JVC DLA-NZ500 soll ab November für 5.999 Euro beim Handel verfügbar werden. Zum gleichen Zeitpunkt soll auch der JVC DLA-NZ700 für 8.999 Euro auf glückliche Kinobesitzer warten. Weitere Informationen gibt es direkt beim Hersteller in den News und den Produktseiten für den JVC DLA-NZ500 und den JVC DLA-NZ700.

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Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.