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madVR Envy Core: neues kleines Modell des Highend-Videoprozessors (Foto: madVR)
madVR Envy Core: neues kleines Modell des Highend-Videoprozessors (Foto: madVR)

madVR Envy Core: neuer Highend-Videoprozessor reduced to the Max

Ende dieses Jahres bringen die Deutsch-Amerikanischen Bild-Verarbeitungspezialisten madVR mit dem Modell Envy Core ein neues “kleines” Modell ihres innovativen Videoprozessors auf den Markt.

madVR Envy Core (Foto: madVR)
Der madVR Envy Core von vorn (Foto: madVR)

Als ich im April 2021 das große Urmodell madVR Envy Extreme testen durfte, war das ein echter Aufschlag in Sachen Bildqualität – insbesondere für Projektoren. Vor den Envy Prozessoren gab es lediglich mit der Lumagen Radiance Pro Serie ansatzweise derartige Funktionen für Bildskalierung, Farbprozessing und HDR inklusive dynamischen Tonemappings. Aber an einigen Stellen war das Konzept für die Signalverarbeitung und vor allem Bedienung bei madVR deutlich weitergedacht und wirkte schon zu Beginn ausgereifter. Doch trotz ähnlicher Datenblätter und grundsätzlicher Aufgabenstellung unterscheiden sich beide Hersteller erheblich in der Ausführung und Ausstattung. Das wird auch bei dem neuen Modell madVR Envy Core so bleiben.

madVR Envy Core: Anschlüsse wie gehabt mit einem Eingang, einem Bypass und einem Ausgang mit Signalverarbeitung (Foto: madVR)
madVR Envy Core: Anschlüsse wie gehabt mit einem Eingang, einem Bypass und einem Ausgang mit Signalverarbeitung (Foto: madVR)

Wie schon der Name “Core” andeutet, wird es eine auf die Kernkompetenzen der Envy-Familie reduzierte Version, die angenehmerweise aber auch deutlich kompakter wird und extrem leise arbeiten soll.

Wie gewohnt verwendet madVR modulare Highend-PC-Hardware und die neue Bauform ermöglicht die neueste nVidia-GPU-Board-Generation. Betrachtet man die Anschlüsse, findet man wie gewohnt einen HDMI-Eingang plus Null-Latenz-Bypass-Ausgang für Gaming-Fans. In der Mitte gibt es Netzwerk- und USB-Anschlüsse für Updates und Steuerung sowie die Antenne für die Funkfernbedienung. Rechts findet sich der HDMI-Ausgang mit dem verarbeiteten Signal in Richtung Projektor oder Display.

Funkfernbedienung mit vier Farbtasten (Foto: madVR)
Funkfernbedienung mit vier Farbtasten (Foto: madVR)

Und was kann der? Alles, was mit Scaling zu tun hat: Auflösungen von 4096 x 2160 Pixeln bis 60Fps und klassische UHD-Auflösung mit 3820 x 2160 Pixeln bis 120Fps. Dazu gehören selbstverständlich Anpassungen an alle Leinwandformate, automatische übergangslose Format-Anpassung bei Filmen mit wechselndem Aspekt-Ratio, Non-Linear-Stretching zur Vermeidung schwarzer Balken und natürlich so “banale” Funktionen wie super-stabiles De-Interlacing, Signalkonvertierung aller PC- und Videostandards et cetera. Highend-Farbkalibrierung per 3D-LUT ist sowieso selbstverständlich. In Echtzeit wird das Bild bei ansonsten nicht sichtbaren Untertiteln angepasst. Alle diese Prozesse laufen intern mit 96Bit Floating Point Genauigkeit bei maximaler Signalbandbreite (4:4:4) ab.

Die Paradedisziplin des dynamischen Tonemappings für HDR fehlt natürlich auch nicht und steht in vollem Umfang zur Verfügung. Was fehlt sind die bereits bei potenteren Modellen (madVR Envy Pro und Extreme) erhältlichen und bereits angekündigten KI-Funktionen, die mit Artefakt-Reduktion oder Zwischenbild-Interpolation zu tun haben, sowie einige der Fernsteuerungsfunktionen oder die kommende Untertitel-Einblendung ohne Bildskalierung (auf die ich sehr gespannt bin, sie auszuprobieren). Und es wird ein Software-Upgrade namens Premium Pack geben, dass einige Komfort- und Procesessing-Funktionen im Rahmen der Hardwaremöglichkeiten gegen 999 USD nachrüstet. Nachstehend die Vergleichstabelle der drei Hardwareversionen und Premium Pack:

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madVR Envy Core Modellvergleich Seite 1 (Foto: madVR)
madVR Envy Core Modellvergleich Seite 1 von 3 (Foto: madVR)
madVR Envy Core Modellvergleich Seite 2 (Foto: madVR)
madVR Envy Core Modellvergleich Seite 2 von 3 (Foto: madVR)
madVR Envy Core Modellvergleich Seite 3 (Foto: madVR)
madVR Envy Core Modellvergleich Seite 3 (Foto: madVR)
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Die Erstauslieferung des madVR Envy Core wird aktuell vage mit Anfang Quartal 4 2024 angegeben. Gehen wir also mal realistisch von noch vor Weihnachten aus. Preislich gibt es für die Erstbesteller bis Ende diesen Jahres einen Einführungspreis von 6.990 Euro. Der Reguläre Preis wird dann bei 8.290 Euro liegen. Das Premium Pack muss man als Software-Upgrade online direkt bei madVR in den USA bestellen und es soll zunächst 995 USD kosten.

Weitere Infos zur Hard- und Software gibt es auf der Hersteller Homepage www.madvrenvy.com.

Was die Maschine grundsätzlich zu leisten vermag, zeigt der LowBeats-Test des madVR Envy Extreme recht anschaulich. Und den einzig ernstzunehmenden Mitbewerber Lumagen Radiance Pro haben wir auch schon in mehreren Varianten getestet…

Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.