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Lumagen Radiance Pro 4140
Der neue Videoprozessor Lumagen Radiance Pro 4140 kostet 6.990 Euro (Foto: Lumagen)

Lumagen Radiance Pro 4140: Neuer Einstiegs-Videoprozessor und Dolby Vision

LowBeats Leser wissen Bescheid: Lumagen Videoprozessoren werden zur Verbesserung der Videoprojektion im Heimkino eingesetzt. Nun stellten die Amerikaner auf der CEDIA Expo in Denver einen neuen kleinen Prozessor vor, der unter dem Namen Lumagen Radiance Pro 4140 vermarktet wird und – gemessen am restlichen Portfolio der Signalverarbeitungs-Spezialisten – für recht günstige 6.999 Euro zu bekommen ist. Plus einem Versprechen für die Zukunft: In künftigen Updates soll Dolby Vision integriert werden.

Lumagen Radiance Pro Compact Case, der bekannte Videoprocessor nun auch im platzsparenden Minigehäuse. 6.945 bis 7.576 Euro (Foto: Lumagen)
Lumagen Radiance Pro 4140 kommt im Compact Case genannten Minigehäuse (Foto: Lumagen)

Mittlerweile gibt es bei Lumagen nur noch Geräte mit 18Gps HDMI-Eingängen und damit für Auflösungen bis 4K mit 60fps. Das gilt auch für das kleinste neue Modell Radiance Pro 4140. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das Signalprocessing und die damit verbundene Bildqualität bei allen Radiance Pro Modellen gleich ist. Den Lumagen Radiance Pro 5244 im gleichen Mini-Gehäuse hatten wir bereits im Test. Die Modelle unterscheiden sich primär durch die Zahl der HDMI-Ein- und Ausgänge und die Jitter-Unterdrückung am HDMI-Audio-Ausgang.

Lumagen Radiance Pro 4140 (Foto; Lumagen)
Lumagen Radiance Pro 4140 von hinten: lediglich ein 18Gps HDMI-Ein- und ein 9Gps Ausgang (Foto: Lumagen)

Wo also verstecken sich die Sparmaßnahmen für den 4140? Ein Blick auf die Rückseite verrät es: Als einziger Lumagen Prozessor bietet das Einstiegsmodell nur je einen 18Gps HDMI-Ein- und einen 9Gps -Ausgang. Wer also wirklich nur den Prozessor zur Optimierung zwischen AV-Receiver und Projektor schalten möchte, zahlt an dieser Stelle nicht mehr für ein aufwändiges HDMI-Switching mit. Für alle, die das letzte Quäntchen Qualität brauchen, gibt es einen Lumagen Radiance Pro 4140-18G, der stattdessen einen 18Gps Ausgang besitzt und dann das große Gehäuse verwendet.

Wer allerdings das Umschalten lieber mit dem Prozessor macht (um nur eine HDMI-Audio-Strippe zum Surround-Receiver zu belegen), braucht eines der Modelle mit mehr Eingängen und entsprechend einem HDMI-Bild- und einem -Audio-Ausgang. Das ist übrigens auch die Methode, um ältere AV-Receiver oder -Vorverstärker mit veralteten HDMI-Standards via Lumagen mit allen neuen Audioformaten zu versorgen; um die Videosignale kümmert sich ja der Radiance Pro.

Lumagen Radiance Pro 4140 (Foto; Lumagen)
Lumagen Radiance Pro Serie künftig mit Dolby Vision LLDV (Foto: Lumagen)

Dolby Vision ist vielen immer noch ein Rätsel oder treffender: eine Blackbox. Zur Erklärung: Im Kern eines Dolby Vision-Signals steckt immer ein Standard-HDMI-Signal (HDR10). Das liefert dem Display einen Satz Metadaten pro Film. Aber Dolby Vision ist mehrteilig. Zum einen verwendet es einen Satz Metadaten für jedes einzelne Filmbild. Zum anderen trägt es quasi huckepack eine „Extension“ genannte, parallele Videodatei mit geringerer Auflösung mit sich, in der sich zusätzliche Farbinformationen verbergen. Das muss normalerweise der Player decodieren, was dann auch mit 12Bit pro Pixel anstatt mit 10Bit (sprich feiner) auflöst. Dann muss das TV mit seinem integrierten Prozessor von Dolby das Signal an die Fähigkeiten des Displays anpassen. Das war mit Projektoren bisher nicht möglich, da es vor allem für den Hersteller und Dolby nicht vorherbestimmbar war, wie hell das Bild dargestellt wird.

Das ist aber bei einem mit 3D-LUT kalibrierten Lumagen anders, denn der kennt die Helligkeit und farblichen Fähigkeiten des Projektors auf der Leinwand. Mit einem bereits ausgerollten Firmware-Update soll nun die oft „Dolby Vision Light“ genannte Variante Low Latency Dolby Vision integriert werden. Die war ursprünglich dazu gedacht, ein nur für Dolby Vision vorbereitetes Display mit einem sozusagen „vorverdauten“ Signal zu versorgen. wenn ein entsprechender Zuspieler die LLDV Verarbeitung übernimmt. Sony hat das beispielsweise in Fernsehern und UHD-Blu-ray-Playern verwendet und auch Oppo UHD-Player beherrschten die Algorithmen. Bald also kann man Dolby Vision bei praktisch jedem Display und Projektor per Lumagen Radiance Pro nachrüsten.

Der Lumagen Radiance Pro 4140 und 4140-18G sind ab sofort für 6.999 Euro und 7.599 Euro erhältlich. Weitere Infos beim deutschen Vertrieb Screen Professional.

Lumagen Tests und Infos:

Test: Video-Prozessor Lumagen Radiance Pro 5244
Test: Highend-Videoprozessor Lumagen Radiance Pro – HDR-Tuning für Projektoren
Neues Videoprozessor-Topmodell: Lumagen Radiance Pro 5348 mit jitterarmen HDMI-Ports

Autor: Raphael Vogt

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Technischer Direktor bei LowBeats und einer der bekanntesten Heimkino-Experten der Republik. Sein besonderes Steckenpferd ist die perfekte Kalibrierung von Beamern.