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Cabasse hat mit den kleinen Streaminglautsprechern The Pearl Myuki (990 Euro/Stk.) eine sehr vielseitige All-In-One-Lösung im Angebot. Auch der Klang überzeugt (Foto: F. Borowski)

Cabasse The Pearl Myuki – die coolsten Wireless-Lautsprecher des Jahres

Kompakte Aktivlautsprecher mit Streaming-Fähigkeit gibt es inzwischen einige. Doch solche, die auch akkubetrieben in den Garten oder auf die Party zu Freunden mitgenommen werden können, sind nicht so zahlreich zu finden. Die Cabasse The Pearl Myuiki gehören zu dieser raren Spezies mobiler Streaming-Lautsprecher. Die kugelförmigen Speaker in Sci-Fi-mäßigem Design sind eine spannende Mischung aus Immer-Dabei-Beschallung und vollwertigem HiFi-System für daheim, wahlweise einzeln oder als Stereopaar einsetzbar. Dazu verspricht der Hersteller für die Myuki feinsten Klang, sowie Bassperformance und Maximalpegel wie von ausgewachsenen HiFi-Lautsprechern. Das klingt nach der fabulösen Eierlegenden Wollmilchsau. Ob das haltbar ist, hat LowBeats im ausführlichen Test für Sie überprüft.

Cabasse The Pearl Myuki: „Öffne die Gondelschleuse, HAL“

Kubricks Sci-Fi-Klassiker „2001: Odyssee im Weltraum“ war ganz klar meine erste Assoziation, als ich die The Pearl Myuki erblickte. Die Ähnlichkeit zur Raumgondel des Raumschiffs Discovery, mit der Astronaut Dave Bowman im Film die angeblich ausgefallene Parabolantenne per Außeneinsatz zu reparieren versucht, sind unverkennbar:

The Pearl Myuki scheint von Kubricks Filmklassiker “2001” inspiriert zu sein… (Montage: F. Borowski)

Davon abgesehen haben die Myuki natürlich nicht viel mit der legendären Dystopie Kubricks zu tun, sondern sind einfach äußerst stylisch und clever gestaltete Lautsprecher ganz ohne durchgeknallte KI, die ihren Nutzern womöglich zum Verhängnis werden könnte.

Technik und Ausstattung

Dank ihrer Streaming-Fähigkeit sind die The Pearl Myuki eine komplette HiFi-Anlage in einem Gehäuse, etwa in der Form und Größe einer Kegelkugel – plus einer komfortablen Griffmulde zum bequemen Wechsel des Aufstellungsortes. Für den Außeneinsatz gehört außerdem eine elegante, in der Form angepasste Tragetasche zur Standardausstattung.

Zum Lieferumfang gehört neben einem USB-Netzadapter und USB-C-Kabel auch diese schicke Tragetasche (Foto: F. Borowski)

Im Gegensatz zu einfachen Bluetooth-Lautsprechern bieten die Myuki volle WiFi-Konnektivität und wahlweise LAN zur Netzwerkanbindung sowie damit verbundene umfangreiche Streaming-Möglichkeiten. Auch ermöglichen die Myuki mittels Mesh-Unterstützung eine unterbrechungsfreie Musikwiedergabe beim Wechsel zwischen WiFi-Netzwerken. Mit der zugehörigen Control-App kann Musik lossless und sogar in HiRes via Heimnetzwerk wiedergegeben werden. Bluetooth steht für eine schnelle Direktkopplung natürlich auch zur Verfügung. Sogar Roon-User kommen nicht zu kurz, denn via AirPlay kann auch über die beliebte Server-Anwendung Musik zugespielt werden. Natürlich werden standardmäßig in der zugehörigen App verschiedene Musikdienste (Qobuz, Tidal, Spotify, Deezer und mehr) und Internetradio unterstützt.

Links: Die Myuki unterstützen viele Musikdienste und lokale Wiedergabemöglichkeiten. Rechts, Qobuz-Wiedergabe (Screenshots: F. Borowski)

Eines der wichtigsten Features ist die Möglichkeit, zwei Myukis zu einem Stereopaar koppeln zu können. Das hat eine enorme Aufwertung der klanglichen Möglichkeiten zur Folge, denn auf diesem Wege können zwei der Kugeln bei passender Aufstellung eine größere Stereobühne erzeugen: Das ist weitaus besser als jeder One-Box-Speaker oder Soundbars. Zwar verfügen die Myuki über keinen HDMI-ARC-Anschluss, aber per Toslink können Fernseher problemlos angeschlossen und damit auch der TV-Ton massiv aufgewertet werden.

Interessant sind auch die inneren Werte. Allein schon der Blick auf die technischen Daten macht staunen:

    • Schallpegel: 103 dB Spitze (mono), 109 dB Spitze (stereo)
    • Bandbreite: 30 – 23.000 Hz
    • Verstärker: 65 W (HT) / 76 W (Woofer)
    • Mittelhochtöner: 45 mm Dome
    • Tieftöner 2x 12 cm
    • Konnektivität: Ethernet, WiFi, Airplay 2, Bluetooth, 3,5 mm Klinke, USB-C, SPDIF optisch
    • Formate: MP3 – WAV – AAC – WMA – AIFF – FLAC – ALAC – Ogg – Vorbis – DSD 64/128 – WMA lossless
    • Automatische Klang-Kalibrierung
    • integrierter Akku für bis zu 12 Stunden Wiedergabe
    • USB-C-Anschluss zum Aufladen (Netzteil/Kabel inklusive)
    • stylische Tragetasche
    • Abmessungen: 186 x 174 x 180 mm
    • Gewicht 2,1 kg

Vor allem die fett markierten Punkte lassen aufhorchen. Bei den winzigen Abmessungen erscheint ein derartig tief hinab reichender Frequenzgang kaum vorstellbar. Doch dank der extrem langhubigen seitlichen Bassmembranen und viel DSP-Zauber sind die Bassfähigkeiten der Myuki wirklich beeindruckend. Mehr dazu im Klang-Kapitel.

Zwei digitale Technologien tragen zu dem Gesamtergebnis im besonderen Maße bei. Die eine nennt sich DFE. Der Hersteller beschreibt das (übersetzt) so: „DFE ist ein Modus, der die in Echtzeit an die Lautsprecher übertragene Leistung auf der Grundlage des Hörpegels, des Spektralgehalts und der Dynamik der Musik optimiert. Diese Technologie ermöglicht es Ihnen, auch bei geringer Lautstärke hochwertigen Klang zu genießen, ohne die Fülle und Dynamik der Musik zu beeinträchtigen.“ Anders ausgedrückt handelt es sich um eine sehr fortschrittliche adaptive Loudness-Korrektur.

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Die seitlichen Bässe sorgen für ordentlich Tieftonfundament (Foto: F. Borowski)
Die Griffmulde (Foto: F. Borowski)
Anschlüsse: Neben LAN und optischem Digitaleingang ist sogar ein analoger Input vorhanden (Foto: F. Borowski)
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Ohne dem Hörtest vorgreifen zu wollen, gehen damit gewisse Kompromisse einher. Zwar schreibt Cabasse explizit, dass diese nicht die „Fülle und Dynamik der Musik“ beeinträchtigen soll, aber da es nun mal physikalische Grenzen gibt, nimmt die Tiefton-Leistung bei zunehmend hohen Pegeln sukzessive ab. So langhubig sie auch sind; die kleinen Basstreiber können nur eine begrenzte Luftmenge in Bewegung setzen. Trotzdem: Das DFE funktioniert ausgezeichnet. Und es ist manuell anpassbar. Über einen Regler in den Audioeinstellungen kann die Wirkung bei Bedarf verringert oder erhöht werden.

Das zweite und ebenfalls äußerst nützliche Feature ist die „Automatic Room Calibration“. Ähnlich wie in einigen anderen DSP-gestützten Komponenten, wie beispielsweise von Nubert oder WiiM, können auch die Myuki mittels einer unkomplizierten Einmessprozedur auf die Raumakustik optimiert werden.

Da es sich hier um mobiltaugliche Lautsprecher handelt, wäre es schön gewesen, wenn sich mehrere Einmessungen von unterschiedlichen Aufstellungsorten speichern ließen. Andererseits benötigt die Prozedur pro Lautsprecher kaum mehr als eine Minute, also ist das bei Ortswechseln schnell erledigt.

Praxis

Dank ihrer kompakten Maße, Tragegriff und Akkubetrieb bieten die kleinen französischen Perlen beste Voraussetzungen für zahlreiche Einsatz-Szenarien. Ob im Wohnzimmer als Stereopaar für Musikgenuss, als Aufwertung für den TV-Ton, als hochwertige Desktop-Lautsprecher am Home-Office-Platz, zur Hintergrundbeschallung im Ess- oder Schlafzimmer, ja sogar ins Bad dürfte so mancher die Myuki mitnehmen wollen. (Eine IP-Einstufung für Wasserfestigkeit oder gar -Dichtigkeit haben sie zwar nicht, aber im Bad abseits der Dusche/Wanne auf der Fensterbank dürfte das kein Problem sein – auf eigene Gefahr.

Die Myuki sind wie erwähnt viel mehr als gewöhnliche Bluetooth-Lautsprecher. Eine einfache Einrichtung und intuitive Bedienung sind essentiell für so vielseitige, softwaregestützte Komponenten. Und die Cabasse-Speaker enttäuschen hier nicht. Sie sind intuitiv und in wenigen Augenblicken eingerichtet. Die Bedienung erfolgt entweder über die App oder über Sensortasten an der Oberseite. Die Musiksteuerung kann auch über die jeweilige App des Dienstes (z. B. Qobuz) oder Roon Remote erfolgen. Eine klassische Fernbedienung gehört nicht zum Konzept.

Die Touch-Elemente an der Oberseite (Foto: F. Borowski)

Was die Aufstellung angeht, eignet sich nahezu jede ausreichend große und wackelfreie Fläche. Die koaxiale Mittel-/Hochtoneinheit ist minimal nach oben geneigt. Insbesondere für den Desktop, wo die Myuki so ziemlich jeden anderen Lautsprecher dieser Größe alt aussehen lassen, würde ich mir vom Hersteller einen optisch passenden Standfuß wünschen, der die Speaker vielleicht 10 – 15 cm anhebt und eine etwas größere Neigung erlaubt, um den Mittel-/Hochtöner mehr auf die Ohren zielen zu lassen und die Distanz zur Stellfläche zu vergrößern. Doch auch direkt auf der Tischplatte klingt das System dank Einmessung ausgezeichnet.

Im Sockel befindet sich versteckt unter dem Aufkleber ein Schraubgewinde. Das ist dasselbe wie in der größeren Akoya, für die es eine Wandhalterung gibt, die somit auch für die Myuki verwendet werden kann.

Die Unterseite mit Silikonbeschichtung. Unter dem Aufkleber befindet sich ein Gewinde für Standfüße oder Wandhalterungen (Foto: F. Borowski)

In der täglichen Praxis fielen mir ein paar kleine Punkte auf, die etwas gewöhnungsbedürftig sind. Als Streaming-Lautsprecher sitzt in der Myuki quasi ein kleiner Computer mit Betriebssystem – und der muss erst einmal gebootet werden. Das dauert leider pro Lautsprecher bis zu rund einer Minute und jeder Lautsprecher muss einzeln per Touch-Taste an der Oberseite eingeschaltet werden. Solange die Lautsprecher per USB mit dem Ladegerät verbunden sind, ist das nicht so schlimm, weil die Speaker dann nur in einen Standby-Modus gehen, aus dem sie schnell und auch per App wieder aufgeweckt werden können. Doch ohne Verbindung zur Stromtanke schalten sie sich nach einigen Minuten ohne Signal komplett ab und müssen entsprechend wieder „hochgefahren“ werden.

Als ziemlich lästig empfand ich im Kabelbetrieb (im Akkubetrieb kein Problem) die diversen Lämpchen an der Ober- und Rückseite. Dazu gehören die Traffic-LEDs des LAN-Ports, eine mehrfarbige Status-LED an der Rückseite und grell leuchtende/blinkende weiße LEDs an der Oberseite, die u. a. den Ladezustand des Akkus anzeigen. In dunkleren Räumen stören die an sich nützlichen und gut gemeinten Anzeigen, wenn zum Beispiel die Rückwand davon angestrahlt wird oder sie sich im TV-Bildschirm spiegeln. Das gilt erst recht im Schlafzimmer. Liebe Cabasse-Leute: Bitte eine Option zum Dimmen oder besser noch zum Abschalten implementieren, sodass die LEDs nur dann kurz aufleuchten, wenn sie auch wirklich gebraucht werden.

Die Einrichtung der Myukis mittels der App geht einfach und die Funktionen sind schnell erlernt. Ein paar kleine Dinge könnten für meinen Geschmack etwas einfacher auffindbar sein (wie etwa der Akkustand für einen oder mehrere Lautsprecher), aber davon abgesehen erfreut die Funktionsvielfalt.

Vielfältig nutzbar… (Foto: F. Borowski)

Richtig gut gelöst finde ich die Methode, um zwei Lautsprecher zum Stereopaar zu gruppieren und ihnen den richtigen Kanal zuzuweisen. Dafür tippt man lediglich auf die in einer Gruppe angezeigten Speaker-Symbole, um zwischen linkem oder rechtem Kanal, sowie Mono (zwei Kanäle auf einen Lautsprecher) zu wechseln.

Über das Symbol ganz rechts oben gelangt man in einen weiteren Screen, wo u. a. die Eingänge umgeschaltet werden können. Clever: Sind zwei Lautsprecher vorhanden, können die physischen Eingänge beider Lautsprecher individuell genutzt werden. Beispiel: Am Toslink des linken Lautsprechers ist der Fernseher angeschlossen und am rechten Speaker ein CD-Player. Durch einen Swipe links/rechts des Input-Screens wird zwischen den Lautsprechern und somit zwischen den unterschiedlichen Toslink-Eingängen umgeschaltet. Darüber hinaus können hier mehrere individuelle Klangeinstellungen abgespeichert bzw. aufgerufen werden.

3 Screenshots: links die Eingangswahl und Speicherplätze für eigene Settings, in der Mitte die Lautsprecher-Gruppierung und rechts die Audioeinstellungen (Screenshots: F. Borowski)

Bei nicht ganz optimalem WLAN-Signal empfiehlt sich – vor allem beim Betrieb von zwei Myukis – der Anschluss von LAN-Kabeln an beide Lautsprecher. Das erhöht nicht nur die Verbindungsstabilität deutlich, sondern sorgt auch für geringere Latenzen, etwa beim Regeln der Lautstärke. Mit ordentlichem WLAN-Signal ist das aber nicht erforderlich.

Der Hörtest: Eine runde Sache

Wer die The Pearl Myuki zum ersten Mal hört, insbesondere in einer Stereo-Konfiguration, wird ziemlich verdutzt nach einem Subwoofer oder ausgewachsenen Standlautsprechern im Raum Ausschau halten. So voluminös und körperhaft? Das kann doch nicht allein von den kleinen Kugeln kommen. Und doch …

Neben ihrer verblüffenden Fähigkeit zur Wiedergabe tiefster Bässe mit sattem Volumen, die zudem erfreulich konturiert und keineswegs nach übertriebenem Oberbass klingen, überzeugen auch die Mitten und Höhen mit großer Transparenz und Feinzeichnung. Nicht zuletzt dank des koaxialen Aufbaus mit nahezu punktförmiger Abstrahlung gelingt es den Perlen im Stereobetrieb eine glaubhafte Klangbühne mitsamt stabiler Mitte zwischen den Speakern aufzubauen. Bei alledem sind die kräftig ausschwingenden seitlichen Bässe stets interessant zu beobachten. Sie sind quasi der sichtbare Nachweis dafür, wie dieses satte Klangfundament zustande kommt.

Nicht nur auf dem Desktop, sondern auch im Hörraum mit deutlich größeren Wandabständen und Basisbreite verlieren die Myuki nichts an Faszination. Ich begann meine Versuche, indem ich die Myuki einfach oben auf Standlautsprecher stellte. Das ist zwar eigentlich etwas zu hoch, lieferte an meinem gewohnten Hörplatz aber dennoch eine plastische, in sich geschlossene und weitgehend verfärbungsfreie Darbietung. In solchen Situationen können auch die Optionen in den erweiterten Klanganpassungen hilfreich sein, etwa um den Hochtonbereich etwas anzuheben.

Kein üblicher Standfuß! Nur für den Test stellte ich die Myuki auch mal auf Standlautsprecher, die nicht so leicht zu bewegen sind (Foto: F. Borowski)

Die gut strukturierte Klangbühne erinnerte mich sehr an andere Lautsprecher mit Koaxial-Chassis, wie die KEF LSX II oder auch die hier getesteten Rialto von Cabasse – die übrigens in eine ähnliche Kerbe schlagen, aber nicht so mobil einsetzbar sind. Vor allem gegenüber der KEF gelingt es den Myuki, das Gehörte stets körperhafter und erwachsener erscheinen zu lassen. Das heißt, solange man den Pegel nicht allzu hoch aufdreht. Denn wie oben schon erwähnt, sorgt eine adaptive Loudness-Regelung dafür, dass die Basschassis nicht überlastet werden. Je lauter, desto weniger Tiefbass. Das ist der Preis dafür, so winzige Lautsprecher mit derart erwachsener Bassperformance haben zu dürfen.

Obwohl die Lautsprecher bei dieser Aufstellung recht frei und mit relativ großen Wandabständen spielten, ging kaum etwas von ihrem Volumen verloren. Hilfreich sind dabei die in der App verfügbaren Ortsfilter für verschiedene Aufstellungen in Bezug auf die Rückwand. „Weit entfernt“, „Zwischenzeitlich“ und „Nahe“ sind die Optionen – an der Übersetzung könnte noch etwas gefeilt werden.

Ja, und dann gibt es da noch die oben erwähnte Einmessfunktion per Smartphone, die kein Expertenwissen erfordert und die entgegen der meisten anderen Funktionen dieser Art auch mit Android-Smartphones funktioniert. Das liegt daran, dass die Messung nicht am Hörplatz mit dem Mikrofon im Smartphone erfolgt, sondern mit im Lautsprecher eingebauten Mikrofonen. Es wird dementsprechend auch keine Korrekturkurve für den Hörplatz ermittelt, sondern für den Aufstellungsort des jeweiligen Lautsprechers. Dadurch wird auch automatisch unterschieden, wenn beispielsweise im Stereobetrieb ein Lautsprecher in einer Ecke und der andere eher frei steht. Cabasse hat ein Patent auf diese Methode.

Auch von der Seite echt chic (Foto: F. Borowski)

In meinen Versuchen brachte die Einmessung jedes Mal eine gut nachvollziehbare, positive Wirkung. Vor allem, was die Ausgewogenheit im Tiefton angeht. Das Klangbild wirkte mit Einmessung stets schlüssiger. Insbesondere bei der Einmessung auf dem Desktop war die Wirkung der automatischen Kalibrierung besonders groß und half bis in die Mitten zu einem stimmigeren Gesamtbild.

Für den Desktop-Einsatz besonders gut geeignet, weil die Myuki hier so wenig Platz wegnehmen (Foto: F. Borowski)

Fazit Cabasse The Pearl Myuiki: die Kunst feiner DSP-Technik

Gibt es für den Preis (hier knapp 2.000 Euro für zwei Myuki) feinere, audiophilere Lautsprecher? Sicher. Wer eher auf puristische Lautsprecher steht, die dem Musiksignal nichts ungefragt hinzufügen, ist mit einem guten Paar Passivlautsprecher an einem Streaming-Amp besser bedient. Die kleinen Pearl verdanken ihre Klangfähigkeiten dem Zauber von „Computational Audio“. Reichlich DSP-Power hilft dabei, akustische Limitierungen aufgrund der kleinen Physis geschickt zu kaschieren und dem Hörer einen viel größeren Lautsprecher vorzugaukeln. Und das auf sehr überzeugende Weise. Das geht nicht ohne gewisse Kompromisse, doch der Besitzer wird dafür auch mit einer Flexibilität entschädigt, die kaum ein anderer Lautsprecher bietet. 

Vom portablen, akkubetriebenen Bluetooth-Speaker für überall, bis hin zu einem erstaunlich vollständig klingenden all-in-one HiFi-Stereo-System fürs Wohnzimmer (inklusive TV-Ton) decken die kleinen französischen Klangkugeln das größtmögliche Spektrum an Einsatzmöglichkeiten ab. Ihr minimaler Platzbedarf und das sehr elegante, moderne Design sind zusätzliche starke Argumente für diejenigen, die sich ihr Heim nicht mit vielen Kisten vollstellen wollen.

Kritik gibt es nur für ein paar Kleinigkeiten, die per Firmware noch optimiert werden können. So steht am Ende für die Myuki eine dicke LowBeats-Empfehlung. Nicht für jedermann, aber für alle, die nach kleinstmöglichen Streaming-Lautsprechern mit maximalem Wow-Faktor suchen und diese in unterschiedlichsten Situationen einsetzen möchten. Da fällt mir derzeit kein besseres Angebot ein – Chapeau!

Cabasse THE PEARL MYUKI
09/2024
Test-Ergebnis: 4,5
ÜBERRAGEND
Bewertung
Klang
Praxis
Verarbeitung

Gesamt

Die Bewertung bezieht sich immer auf die jeweilige Preisklasse.
mächtige Bassleistung und dynamischer Klang
vielseitig, auch abseits der Steckdose nutzbar
einfache Einrichtung und Bedienung
LED-Anzeigen nicht dimm-oder abschaltbar

Vertrieb:
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Schenkendorfstraße 29
D-45472 Mülheim an der Ruhr

Telefon: 0208-882 66 0
Telefax: 0208-882 66 66
Email: [email protected]

Preis (Hersteller-Empfehlung):
Cabasse The Pearl Myuki: 990 Euro/Stück


Die technischen Daten

Cabasse THE PEASRL MYUKI
Technisches Konzept:mobiler Streaminglautsprecher
Treiber:Mittelhochtöner: 45 mm Dome
Tieftöner: 2x 12 cm
Endstufenleistung (PWM):65 W (HT) / 76 W (Woofer)
Eingänge:Ethernet, WiFi, Bluetooth, Toslink, 3,5 mm Klinke, USB-C
Steuerung:
Touch-Buttons, App
Besonderheiten:automatische Einmessung, Akku für bis zu 12 Std., Tragetasche
Maße (H x B x T):186 x 174 x 180 mm
Gewicht:
2,1 Kilo
Alle technischen Daten
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Autor: Frank Borowski

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LowBeats Experte für Schreibtisch-HiFi und High End kennt sich auch mit den Finessen der hochwertigen Streaming-Übertragung bestens aus. Zudem ist der passionierte Highender immer neugierig im Zubehörbereich unterwegs.